Update zum Thema #booksprints
Adam Hyde hat nach eigenen Angaben ca. 40 Sprints in sehr unterschiedlicher Form durchgeführt. Unter anderem im Rahmen der transmediale, mit dem Coworking-Space Berlinund Mozilla. Er arbeitet seit 4 Jahren daran, seine Methode zu verfeinern und ist sehr interessiert, sie weiter zu entwickeln sowie in einen Erfahrungsaustausch mit Leuten zu gehen, die diese Methode erproben.
Daher hier einge Gedanken aus unserem Meeting:
- Remote Participation: es ist gut, eine Booksprint-Veranstaltung offen zu halten und via Netz transparent zu kommunizieren. Die Erfahrung zeigt aber, daß Teilnehmer, die nicht an der Präsenzveranstaltung teilnehmen können,
- ihre vorherige Zusage zur Remote-Teilnahme oft nicht einhalten
- sich nicht wirklich als Teil des Entstehungsprozesses des “Buches”/Endproduktes empfinden
- Collaboration: Zu einem Booksprint sollten Leute eingeladen werden, die wirklich kollaborativ arbeiten wollen. Diese müssen bereit sein, ihre “Persönlichkeit” an der Tür abzugeben – was heißen soll: sie müssen bereit sein, nicht in eine Challenge, also einen Wettbewerb zu treten, sondern sich den Regeln des Sprints unterzuordnen. Er nannte es:Leave your authority at the door!
- Publishing Software: Adam hat Booktype vorgeschlagen, das scheinbar verschiedene Optionen bedient, die im Zuge von Layout und Veröffentlichung zur Diskussion stehen. Esther will sich mit der Plattform beschäftigen und später berichten.
- Moderating: Laut Adams Erfahrung braucht es mindestens eineN ModeratorIn, der/die einen Produktionsprozess leiten und befördern kann. Ergänzend könnte ein “Socializer” sinnvoll sein, der sich abseits vom Produktionsprozess um emotionale Bedürfnisse und das “Commitment” der Teilnehmer kümmert. Bei unserem Projekt ist parallel thematisch orientierte Kleingruppenarbeit denkbar – hier bräuchte es dann wiederum je eineN VerantwortlicheN für die Teilentstehungsprozesse.
- Authorship: Leute wollen sich als Autoren wahrnehmen, was zwei komplizierte Ebenen impliziert.
- Alle, die bestehenden Content überarbeiten sollen, sind erstmal nicht Autoren, sondern müssen sich einlesen und sich dann “überwinden” bzw. “beherrschen”. Wie stark greifen sie in den bestehenden Content ein?
- Alle, die vorab Content produziert haben, sehen sich der Gefahr ausgesetzt, daß ihre Texte stark verändert werden und somit ihre Autorenschaft “verschwindet”.
- Communication: im Vorfeld des Sprints müssen die Regeln wiederholt und sehr klar kommuniziert werden.
Die letzten beiden Punkte zu diskutieren war für mich besonders aufschlußreich. Denn sie betreffen die Produktion von Content im Vorfeld – den nächsten Planungsschritt von Monika und mir – sowie die kritischen Punkte im Gesamtprozess überhaupt.
- Content… wollten wir in den nächsten Monaten über individuelle Ansprache generieren. Mit AutorInnen, die im Vorfeld Content bereit stellen wollen, müssen Fragen zumAuthorship diskutiert werden.
- Communication… es muss noch einmal klar gestellt werden, daß es beim Projekt #wipranicht darum geht, daß wir Netzwerkler aus dem Neuen Lernen ein Buch für uns mit Best-Practice-Beispielen erstellen.
Nochmal zur Klärung, worum es bei #wipra eigentlich geht:
Die Sammlung soll hochwertig sein im Sinne der professionellen Berichterstattung über fundierte Erfahrung mit Neuem Lernen und auch der Untermauerung durch ergänzende Literatur, zugleich aber runter gebrochen werden – wie Journalisten es sagen – also in Schriftform letztlich so dargestellt werden, daß sie für Jedermann verständlich ist.